Der Bischof erhofft sich vom Festjahr zu Ehren des Heiligen neuen Aufbruch

Eine Briefmarke für St. Ulrich

AUGSBURG – „Wir sind jetzt auf der Zielgeraden“, freute sich Bischof Bertram Meier am Montag bei der Vorstellung des Programms zum Ulrichsjubiläum. Mit der Ulrichswoche ab 3. Juli fällt der Startschuss für zahlreiche Veranstaltungen, mit denen bis Juli 2024 an 1100 Jahre Bischofsweihe und an den Tod des Heiligen vor 1050 Jahren erinnert werden soll. 

Das Doppeljubiläum werde viel mehr als ein Gedenken an die historische Figur des Bistumspatrons, betonte der Bischof: „Es soll kein Eldorado für kirchliche Archäologen sein, wir wollen ein ‚Aggiornamento‘ mit dem heiligen Ulrich machen.“ Ihm werde immer klarer, „wie zeitgemäß Ulrich ist, wie sehr dieses Jubiläum ein Fest für die Menschen von heute sein kann“, betonte er. Entsprechend dem Leitwort des Festjahres „Mit dem Ohr des Herzens“ sei der Heilige, wo er hinkam, „immer zunächst einmal ein Hörender“ gewesen, ist sich Bischof Bertram sicher. Damit sei Ulrich ein „synodaler Bischof“ gewesen. 

Dass das Jubiläum ein Fest für alle Generationen werden soll, zeigt ein Kinderbuch, das eigens zu diesem Anlass herausgegeben wurde: „Elsbeth, die Fische und der heilige Ulrich“ heißt es. In einer Lesung in der Schlosserschen Buchhandlung in Augsburg wurde das Werk vorgestellt. 

Ein besonderer Akzent erwarte die Augsburger bei der Ulrichswoche, die am 3. Juli beginnt, kündigte Domkapitular Thomas Groll an, der das St.-Ulrich-Komitee leitet. Beim Auftaktfest von Stadt und Bistum am Vormittag des 8. Juli auf dem Rathausplatz werden 40 kirchliche Einrichtungen mit Ständen vertreten sein.

Luftballons mit Wünschen

Die Gäste werden dann zu vielen Mitmachaktionen wie Torwandschießen, Fotobox, Alterssimula­tion, Postkartengestaltung und vielem mehr eingeladen. Oberbürgermeisterin Eva Weber und Bischof Bertram starten an dem Tag eine Luftballon-Aktion mit Wunschkarten.

Einen Ehrengast aus Rom erwarten die Organisatoren bei einem Pontifikalamt am 28. Dezember im Dom anlässlich des 1100-jährigen Weihejubiläums von Bischof Ulrich. Der Papst werde dann durch einen Delegaten vertreten sein, erklärte Groll. Schon am Vortag soll eine Lichter-Prozession mit dem Ulrichsschrein auf den Festtag einstimmen. 

Auch das Diözesanmuseum St. Ulrich und Afra wird den Bistums­patron würdigen: Im Oktober wird dort eine Ausstellung über das Ulrichskreuz eröffnet, die die größte Sammlung solcher Kreuze zeigen wird. „Ulrich – genial sozial loyal“ heißt eine weitere Jubiläumsschau ab 5. April 2024 in dem Museum. Diese werde „erstmals das Leben und vielfältige Wirken unseres Augsburger Stadt- und Bistums­patrons in zahlreichen Exponaten“ zeigen, versprach Groll.

Im Mai 2024 folgt ein großes Kinderfest im Augsburger Botanischen Garten, bevor mit der Ulrichswoche das Jubiläumsjahr seinen Abschluss findet. Außerdem werde es eine eigene Ulrichsbriefmarke für das Jahr 2024 geben, gab der Leiter des Komitees bekannt. Darauf ist auch Bischof Bertram besonders stolz: „Es heißt in der jetzigen politischen Lage schon etwas, dass für einen katholischen Bischof eine Briefmarke herauskommt.“

Bei der Programmpräsentation wurde auch das Filmprojekt „Uli & Du“ vorgestellt. Dabei soll der „längste Ulrichsfilm aller Zeiten“ entstehen. Jeder, der mag, ist dann eingeladen, sein Video zu Ulrich oder einer Jubiläumsveranstaltung auf www.uli-und-du.de hochzuladen. Zu den dezentralen Aktionen gehören darüber hinaus „Ulrichsmahle“, bei denen miteinander gegessen, aber auch vorher gekocht werde, sagte Groll. Alle Pfarreien seien bereits mit „Starterpaketen“ mit vielen Ideen zum Jubiläum ausgerüstet worden.

Neben dem Gelingen aller Aktionen und Veranstaltungen wünscht sich Bischof Bertram „einen neuen Aufbruch, der die Kirche von Augsburg näher zu den Menschen bringt und das geistliche Leben stärkt“. Wenn man einander zuhöre, könne das Jubiläum weit über die Kirche hinaus Wirkung zeigen.

Ulrich Schwab

Information

Alle Programmpunkte sind auf www.ulrichsjubiläum.de nachzulesen. 

30.03.2023 - Bistum Augsburg